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Autor



Konstantin Oldenburger
Marktanalyst
CMC Markets

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Hohe Schwankungen am Anleihemarkt - Bodenbildung oder Bullenfalle am Aktienmarkt?

19.10.2022
Das Hin und Her am Aktienmarkt, ausgelöst auch durch die erratischen Bewegungen am Anleihemarkt, spiegelt die hohe Nervosität der Anleger wider. Ohne Nachrichten oder andere Katalysatoren warten beide in dieser Woche mit einer sehr hohen Volatilität auf.

Es ist die Unsicherheit darüber, ob die Renditen in den USA so langsam, aber sicher ihren Hochpunkt erreichen und der Aktienmarkt im Gegenzug seinen noch brüchigen Boden festigen kann oder sich am Ende doch wieder nur der Abwärtstrend seit Jahresbeginn fortsetzt. 

Im Deutschen Aktienindex zeigt die Tendenz nach dem Ausbruch über 12.675 Punkte noch nach oben. Die jüngsten Quartalsergebnisse unterstützen diese Entwicklung. Die meisten Unternehmen haben die Erwartungen übertroffen. Auffällig ist andererseits, dass diejenigen, die die Erwartungen nicht erfüllen, vom Markt deutlich abgestraft werden. Ein Beispiel hierfür ist der deutsche Laborausrüster Sartorius, wo das Wachstum für die Investoren nicht mehr gut genug ist. In Frankfurt ging es für die Aktie um über 17 Prozent nach unten. 

Auf der anderen Seite konnte der Streaming-Anbieter Netflix die Anleger nach drei schlechten Quartalen in Folge erstmals wieder überzeugen. Netflix verzeichnete für das dritte Quartal ein unerwartet hohes Abonnentenwachstum von 2,41 Millionen und übertraf damit seine eigene Prognose von einer Million deutlich. Für den Moment kann Netflix die Anleger damit beruhigen, jedoch liegt das Ziel für das vierte Quartal mit 4,5 Millionen Abonnenten deutlich höher und ist damit erneut für sehr viel Enttäuschung in drei Monaten gut.

Auf makroökonomischer Ebene muss weiter festgehalten werden, dass sich die Nachfrage in den kommenden Wochen weiter abschwächen wird. Und die Anleger wissen auch, dass höhere Zinsen oft erst nach einigen Monaten oder Quartalen ihre volle Wirkung auf die Wirtschaft entfalten. Selbst die aktuellen Aktienbewertungen könnten also immer noch zu hoch sein, weil die Skepsis gegenüber den Wachstumsaussichten für die Unternehmensgewinne im kommenden Jahr durchaus berechtigt ist. Bei so hohen Kursen liegt die Messlatte hoch, Firmen müssen deshalb die Gewinnprognosen deutlich übertreffen, um das Interesse der Investoren am Aktienkauf hochzuhalten. 


Über CMC Markets
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